Allergologia - Allergen: Wespe

Familienname: Soziale Faltenwespen

wissenschaftl. Name: Paravespula germanica F. und P. vulgaris L.

Familienname (lat.): Vespidae

Beschreibung

Ca. 15 - 20 mm lange, vierflügelige Insekten mit kontrastreich schwarz-gelb gezeichnetem und unbehaartem Körper; zwischen Brust und Hinterleib befindet sich die sogenannte Wespentaille; Auftreten in drei Kasten: Arbeiterinnen, freifliegend, stechend, unfruchtbar; Männchen, freifliegend, nicht stechend, fruchtbar; Königin, freifliegend nur bis zur Nestgründung, stechend, fruchtbar

Vorkommen

Fast überall auf der Welt kommt zumindest eine der beiden Arten vor. Dabei bevorzugt P. germanica die wärmeren und P. vulgaris die kühleren Regionen. Da die große Volksstärke zu einem Zeitpunkt erreicht wird, an dem die Natur nur noch wenig Blüten und Nektar zu bieten hat, können diese Arten sehr lästig werden indem Sie Terrassen, Balkone und das Innere der Häuser auf der Suche nach zuckerhaltigen Substanzen anfliegen.

Verwandte Arten

In Mitteleuropa kommen ferner vor: P. rufa L., die Rote Wespe; vier Dolichovespulaarten (Wald- u. Mittlere Wespe sowie Sächsische und Norwegische Wespe); Vespa crabro L., die Hornisse und 3 Feldwespenarten der Gattung Polistes Latr.. Bis auf die Rote Wespe und die Hornisse, die ebenfalls im Dunkeln nisten und bis in den Herbst hinein aktiv sind, sind die Nester dieser Arten meist frei sichtbar und maximal bis Ende August bevölkert.

Allergieauslöser

Hochmolekulare Proteine im Gift der Tiere

Invasionswege

Stich, bei dem 2 - 10 µg Protein in den Körper gelangen; während bei der Biene der Stachel immer stecken bleibt, ist dies beim Wespenstich zwar seltener der Fall, kommt jedoch auch in einem gewissen Prozentsatz der Fälle vor.

Synonyme

Vespula germanica u. Vespula vulgaris.

Biologie

Im Herbst des Vorjahres befruchtete Königinnen bauen ab April, zunächst völlig auf sich allein gestellt, einjährige Staaten auf, die im September eine Stärke von bis zu 10 000 Arbeiterinnen erreichen können. Zu dieser Zeit können zudem mehrere hundert Männchen und Jungköniginnen auftreten, die den Fortbestand der Art sichern. Die Nester mit ihren waagerecht untereinander angeordneten Waben werden aus Papier (Speichel-Holz-Gemisch) an dunklen Standorten errichtet. Während die Flugwespen sich in der Hauptsache von zuckerhaltigen Stoffen ernähren, werden die Larven mit Fleisch gefüttert (Insekten, Aas). Wespen sind von Natur aus nur wenig aggressiv. Nur in unmittelbarer Nestnähe, bei Erschütterungen des Nestes und beim Einzwängen der Tiere mit der Kleidung setzt ihr Verteidigungsverhalten ein.

Allergologie

Wespengift besitzt eine hohe Allergenpotenz. Da es in den Sommermonaten zudem relativ häufig zu Stichen kommt, ist die Bedeutung des Allergens groß. Während die normale Reaktion auf einen Stich in einer stark brennenden Rötung und Schwellung im Einstichbereich besteht, kommt es bei Vorliegen einer Allergie zusätzlich zu einer oder mehreren der folgenden Reaktionen: Jucken und nesselsuchtartiger Hautausschlag am ganzen Körper; Schwellungen im Kopfbereich; Atemnot; Angstzustände; Abgang von Urin und Stuhl; anaphylaktischer Schock. Eine Wespengiftallergie ist demnach lebensbedrohlich und sollte unbedingt mit einer spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) behandelt werden, da das Risiko gestochen zu werden, nie ganz ausgeschlossen werden kann. Eine zum Teil sehr hohe Kreuzallergenität besteht zu anderen Wespen- und Hornissenarten, jedoch selten zur Honigbiene.

Immunologie

Hauptallergen: Hyaluronidase; MG 45 000; bis 1,5% der Trockenmasse Phospholipase A1/B; MG 35 000; bis 1,5% der Trockenmasse Antigen 5; MG 25 000; bis 10% der Trockenmasse.

Gegenmassnahmen

Man kann versuchen sich vor Insektenstichen zu schützen, indem man - in der Nähe von Insekten keine hastigen Bewegungen macht - im Freien weder ißt noch trinkt - weder Obst noch Blumen pflückt - sich von Fallobst und Abfallkörben fernhält - nicht barfuß läuft - seine Fenster mit Insektennetzen versieht - dafür Sorge trägt, daß die Kleidung eng anliegt - vor Arbeiten am Haus und im Garten - vor allem nach der Rückkehr aus dem Urlaub - genau beobachtet, ob bei gutem Wetter irgendwo ein geregelter Flugverkehr von Insekten festzustellen ist.

Exposition

Von Juni bis September.

Klinische Relevanz

Schwer.

Kreuzreaktivität

Vorkommen häufig

Vorkommen möglich


© Allergomed AG, aggiornato  il 05.09.2004 14:34:21