Dermatologia - Herpes: Brivex® (Menarini)

 

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Was ist Brivex und wann wird es angewendet?

Brivex gehoert zur Gruppe der Virostatika und ist gegen bestimmte Viren wirksam. Es wird bei der Behandlung der von Herpesviren verursachten Gürtelrose (Herpes zoster) bei Erwachsenen mit intakter Immunabwehr eingesetzt. Beginnen Sie die Behandlung so früh wie moeglich, vorzugsweise innerhalb von 3 Tagen nach Auftreten der ersten Symptome (im allgemeinen Hautausschlag).

Brivex darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwaertigen Erkrankung verschrieben. Das Virostatikum in Brivex ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche Infektionskrankheiten verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewaehlten oder nicht richtig dosierten Virostatikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an. Auch bei einer spaeteren neuen Infektion dürfen Sie Brivex nicht ohne erneute aerztliche Konsultation anwenden.

Wann darf Brivex nicht angewendet werden?

Brivex darf bei einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Brivudin oder einem anderen Bestandteil des Arzneimittels nicht eingenommen werden.

Brivex darf nicht gleichzeitig mit 5-Fluorouracil- oder anderen 5-Fluoropyrimidin-Praeparaten wie z.B. Efudix®, Fluoro-uracil ICN®, Xeloda® (Mittel zur Behandlung von Krebserkrankungen) eingenommen werden (siehe auch Abschnitt «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Brivex Vorsicht geboten?»).

Die Behandlung mit Brivex kann für immunsupprimierte Patienten (z.B. Krebspatienten unter Chemotherapie oder Patienten unter immunsuppressiver Therapie) nicht empfohlen werden.

Brivex sollte wegen ungenügend belegter Sicherheit und Wirksamkeit von Kindern und Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Brivex Vorsicht geboten?

Spezieller Warnhinweis für Patienten unter Chemotherapie mit 5-Fluorouracil oder anderen 5-Fluoropyrimidinen:

Brivex darf nicht zusammen mit Arzneimitteln zur Chemotherapie, die 5-Fluorouracil (z.B. Efudix®, Fluoro-uracil ICN®) oder andere 5-Fluoropyrimidine (z.B. Xeloda®) enthalten, angewendet werden. Wenn Sie eine Chemotherapie mit einem der oben genannten Arzneimittel erhalten oder innerhalb der naechsten 4 Wochen erhalten werden, dürfen Sie Brivex nicht einnehmen. Bitte sprechen Sie in diesem Fall so schnell wie moeglich mit Ihrem Arzt.

Die Anwendung von Brivex zusammen mit 5-Fluorouracil oder anderen 5-Fluoropyrimidinen kann die schaedigenden Eigenschaften der Krebsmittel wesentlich verstaerken und zu schweren Nebenwirkungen führen.

Sollten Sie versehentlich Brivex und ein solches Krebsmittel in ungenügendem zeitlichen Abstand voneinander eingenommen haben, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Sie sollten Brivex nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden, wenn Sie an einer proliferativen Lebererkrankung, wie z.B. Hepatitis (Leberentzündung) leiden.

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfaehigkeit, die Faehigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeintraechtigen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen oder aeusserlich anwenden.

Darf Brivex waehrend einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Brivex darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden, da bisher die Sicherheit in der Schwangerschaft nicht erwiesen ist und Brivudin in die Muttermilch übergeht.

Bitte teilen Sie Ihren Arzt oder Ihrer Ärztin mit, wenn Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder stillen.

Wie verwenden Sie Brivex?

Erwachsene nehmen einmal taeglich eine Tablette Brivex (entsprechend 125 mg Brivudin) ein. Nehmen Sie die Tabletten jeden Tag etwa zur gleichen Zeit ein.

Die Behandlungsdauer betraegt 7 Tage. Halten Sie bitte diese Zeit auch dann ein, wenn Sie sich bereits besser fühlen. Wenn die Symptome innerhalb der Behandlungszeit von 7 Tagen bestehen bleiben oder sich verschlimmern, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Die Tablette wird unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit, z.B. mit einem Glas Wasser geschluckt und kann unabhaengig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Bisher wurde von keiner Überdosierung mit Brivex berichtet. Bei beabsichtigter oder versehentlicher Überdosierung sollte sofort ein Arzt informiert und eine angemessene symptomatische und unterstützende Therapie durchgeführt werden.

Wenn Sie eine Tablette vergessen haben, nehmen Sie diese sofort nach Bemerken der vergessenen Dosis ein und am naechsten Tag erneut zur etwa gleichen Zeit. Fahren Sie mit diesem Einnahmerhythmus fort, bis die 7-taegige Therapie beendet ist. Der Einnahmefehler soll nicht durch eine hoehere Dosis zu einem spaeteren Zeitpunkt ausgeglichen werden. Sollten Sie mehrfach die Einnahme vergessen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.

Eine begonnene Therapie mit Virostatika sollte so lange wie vom Arzt verordnet durchgeführt werden. Die Krankheitssymptome verschwinden oft bevor die Infektion vollstaendig ausgeheilt ist. Eine ungenügende Anwendungsdauer oder ein zu frühes Beenden der Behandlung kann ein erneutes Aufflammen der Erkrankung zur Folge haben.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Brivex haben?

Brivex wurde in klinischen Studien an mehr als 3900 Patienten verabreicht. Die einzige Nebenwirkung, die haeufig auftrat, war Übelkeit (2,7%). Die Haeufigkeit und Art der Nebenwirkungen stimmten mit denen überein, die bei anderen Arzneimitteln der gleichen Klasse beobachtet werden. Die Nebenwirkungen von Brivex waren vorübergehend und im Allgemeinen leicht bis mittelstark.

Gelegentlich (0,1 bis 1%) traten folgende Nebenwirkungen auf:

Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Drehschwindel, Schlaefrigkeit, Reizmagen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Blaehungen, Verstopfung, Fettleber, Hautjucken, entzündlich geroeteter Hautausschlag, verstaerktes Schwitzen, Schwaeche, Müdigkeit, Verminderung der Granulozyten*, Vermehrung der Eosinophilen*, Blutarmut, Vermehrung der Lymphozyten* und Monozyten* (* bestimmte Zellen des Immunsystems).

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht aufgeführt sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Arzneimittel sind grundsaetzlich ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Weil die Blisterfolie keinen vollstaendigen Schutz für den lichtempfindlichen Wirkstoff Brivudin bildet, soll der Blister in der Faltschachtel aufbewahrt werden.

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behaelter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Nach Beendigung der Behandlung ist das restliche Arzneimittel Ihrer Abgabestelle (Arzt oder Apotheker bzw. Ärztin oder Apothekerin) zur fachgerechten Entsorgung zurückzubringen.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Brivex enthalten?

Eine Tablette Brivex enthaelt 125 mg Brivudin sowie Hilfsstoffe zur Herstellung einer Tablette.

Wo erhalten Sie Brivex? Welche Packungen sind erhaeltlich?

Brivex erhalten Sie nur in Apotheken gegen aerztliches Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.

Es sind Packungen zu 7 Tabletten erhaeltlich.

Diese Packungsbeilage wurde im Februar 2003 letztmals durch die Arzneimittelbehoerde (Swissmedic) geprüft.


© Documed AG, aggiornato  il 05.09.2004 14:41:40