Allergologia - Allergen: Hausstaubmilbe

Prävention bei Hausstaubmilbenallergie - L'acaro

wissenschaftl. Name: Dermatophagoides pteronyssinus Trouessart.

Familienname (lat.): Pyroglyphidae.

Beschreibung

Hausstaubmilben sind winzige, achtbeinige Spinnentierchen von 0,2 bis 0,4 mm Größe. Mit bloßem Auge sind sie bei günstigen Lichtverhältnissen so gerade eben noch zu erkennen. Nur mit einer starken Lupe erkennt man den plumpen, ovalen, nicht weiter unterteilten und nur spärlich behaarten Körper sowie ihre eher langsamen Bewegungen. Die Kiefer gleichen mitsamt ihren Tastern einer Greifzange oder Pinzette. Morphologisch bestehen nur mikroskopische Unterschiede zwischen den drei Dermatophagoidesarten.

Vorkommen

Kosmopolit; in Westeuropa häufigste Hausstaubmilbe; in einem Gramm Staub können sich mehrere Tausend Milben aufhalten.

Verwandte Arten

Dermatophagoides farinae Hughes; Dermatophagoides microceras Griffith & Cunnington; beide mit sehr ähnlicher Lebensweise.

Allergieauslöser

Kotballen; Allergene im Feinstaub.

Invasionswege

Inhalativ; der ausgetrocknete Kot zerfällt mit der Zeit zu Staub und wird so bei allen möglichen Aktivitäten im Haus aufgewirbelt.

Synonyme

Mealia toxopei Oudemans, Visceroptes saitoi Sasa; Europäische Hausstaubmilbe, Bettmilbe.

Biologie

Hausstaubmilben sind natürlicher Bestandteil fast jeden Haushaltes, also kein Anzeichen mangelnder Hygiene oder Sauberkeit. Sie übertragen auch keine Krankheiten und meiden den Körperkontakt. Ihre Anwesenheit wird normalerweise erst dann bemerkt, wenn ein Familienmitglied allergisch auf die kleinen Mitbewohner reagiert. Hausstaubmilben sind lichtscheu und entwickeln sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 - 80% und einer Temperatur von 20 - 30°C. Den Löwenanteil ihrer Nahrung liefert der Mensch selbst mit seinen Hautschuppen. Ein Erwachsener stößt etwa 1,5 g täglich davon ab; dies reicht ca. 100 000 Milben als Nahrung. Mit Beginn der warmen und feuchten Witterung im Frühjahr fangen die Milben an, sich zu vermehren. Die höchsten Zahlen finden sich in den Hochsommer- und den ersten Herbstmonaten. Mit Beginn der Heizperiode sterben die meisten Milben durch die niedrige Luftfeuchtigkeit ab. Im Haus leben sie überall dort, wo die notwendige Dunkelheit, Nahrung und Feuchtigkeit vorhanden ist: also vor allem in dichten Teppichen, Kissen, Polstern, Matratzen (ein Mensch verdunstet in einer Nacht ca. 500 ml Wasser), Stofftieren und Liegeplätzen von Haustieren. Der Lebenszyklus der Milbe beginnt mit der Ablage der im Vergleich zum Erwachsenen Tier sehr großen Eier. Aus diesen schlüpfen nach ca. einer Woche sechsbeinige Larven, Nymphen genannt. Nach etwa einer weiteren Woche häutet sich diese zur sogenannten Protonymphe, die sich wenige Tage später wiederum zur Tritonymphe weiter entwickelt. Letztere häutet sich dann schließlich zum achtbeinigen, adulten Geschlechtstier, welches 70 bis 120 Tage lang lebt. In dieser Zeit legen die Weibchen ca. täglich ein Ei.

Allergologie

Hausstaubmilben gehören zu den bedeutendsten Allergieauslösern. Obwohl die meisten Milben mit Beginn der Heizperiode durch die niedrige Luftfeuchtigkeit absterben, erreichen die allergischen Beschwerden gerade dann ihren Höhepunkt, weil sich jetzt die maximale Menge an Kot angesammelt hat und durch den Luftumwälzeffekt der Heizkörper der Staubanteil der Atemluft besonders hoch ist. Auch das Saugen mit einem normalen Staubsauger bringt besonders viel der allergenen Substanzen in die Atemluft, da die Kotpartikel so klein sind, dass sie den Staubsauger über den normalen Abluftfilter wieder verlassen können. Zu den beiden nächst verwandten Arten Dermatophagoides farinae Hughes und Dermatophagoides microceras Griffith & Cunnington besteht eine sehr hohe Kreuzreaktivität, da einige Allergene identisch sind; zu den anderen Milbenarten gibt es nur eine geringe bis gar keine Kreuzreaktivität.

Immunologie

Hauptallergene: Der p I, MG 25 000; Der p II, MG 14 000; Der p III, MG 28-30 000; Nebenallergene :Der p IV, MG 56-60 000; Der p V, MG 13-14 000; Der p VI, MG 25-30 000; Der p VII, MG 22-28 000; Der p VIII, MG 26 000; Der p IX, MG 28 000; Der p X; Der p XI.

Gegenmassnahmen

Neben einer möglichen spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) sollten im Umfeld des Patienten die Milben und ihre Ausscheidungen auf einen möglichst niedrigen Stand gedrückt werden. Die zu treffenden Maßnahmen setzen zunächst bei der Wohnungseinrichtung an. 1. Man sollte keine textilen Einrichtungsgegenstände verwenden. Glattledersofas (nicht Velourleder!) sind besser als textile Polster. 2. Bettdecken, Kissen und andere Textilien sollten bei mindestens 60 °C waschbar sein, da bei dieser Temperatur die Milben absterben. 3. Glatte Bodenflächen sollten nicht gefegt sondern gesaugt werden, da so weniger Staub aufgewirbelt wird. In jedem Fall muss ein Staubsauger mit Microfilter verwendet werden. 4. Man sollte auf jegliche Staubfänger verzichten und Bücher möglichst unter Verschluß aufbewahren. 5. Die Wohnung sollte oft und gründlich gelüftet werden. 6. Eine dauerhafte Absenkung der relativen Luftfeuchtigkeit unter 50% (Klimaanlage) verhindert sicher die Existenz freier Milben in der Wohnung. Nicht alle diese Ratschläge sind jedoch ohne weiteres durchführbar. Allergopharma hat daher ein Präventionssystem zusammengestellt, damit die häusliche Umgebung des Patienten saniert werden kann, ohne umfangreiche Umgestaltungen der Wohnungseinrichtung vornehmen zu müssen. Acarex Test ermöglicht die Lokalisierung der Milbenbelastung; Allergocover verhindert das Eindringen der Milben in Kissen und Matratzen; Acarosan tötet Milben ohne Nebenwirkungen für den Menschen zuverlässig ab, als Pulver für Teppiche, als Schaum für Polster, Kissen und Matratzen und als Sprühlösung für die Folgesanierung; Acaril als Waschzusatz für Kleidung, Decken usw.

Exposition

Von Januar bis Dezember.

Klinische Relevanz

Schwer.

Kreuzreaktivität

Vorkommen häufig

Vorkommen möglich


© Allergomed AG, aggiornato  il 05.09.2004 14:34:21